VdM-Regionalkreis Südwest im Porsche-Museum.
Anlässlich der Ausstellung „75 Jahre Porsche Sportwagen“ hatte Frank Jung, Leiter des Porsche Archivs, den VdM-Regionalkreis Südwest Ende Juni wieder einmal ins Werksmuseum in Stuttgart Zuffenhausen eingeladen. Nach der offiziellen Öffnungszeit des Porsche Museums bot Frank Jung den VdM-Kolleginnen und Kollegen ab 18.00 Uhr ine exklusive Sonderführung durch die Ausstellung.
Das Jubiläum nahm das Museum zum Anlass, nicht nur die historischen Fahrzeuge, sondern auch Persönlichkeiten, die an der Entwicklung der Porsche Sportwagen und deren Rennerfolgen beteiligt waren, vorzustellen. Am 8. Juni 1948 bekam der Porsche Typ 356 seine Allgemeine Betriebserlaubnis. Deshalb gilt dieses Datum als Entstehung der Firma Porsche Sportwagen. 356 ist die laufende Konstruktionsnummer des Konstruktionsbüros Porsche.
Gehen wir einige Zahlen in der Reihe zurück finden wir 1931 ein Kleinwagenprojekt mit dem Code „Typ 12“, der für Zündapp entwickelt wurde. 1933 wollten auch die NSU Motorenwerke AG, die seit geraumer Zeit anstelle von Automobilen nur noch Motorräder fertigten, wieder Pkw bauen. NSU ließ Porsche freie Hand: Typ 32 hatte im Heck einen luftgekühlten Vierzylinder Boxermotor und einen Zentralrohrrahmen. Die patentierte Kurbellenkerachse vorn und die Pendelachse hinten verwendeten Drehstabfedern. So entstand der KdF-Wagen und damit der spätere Käfer. Einige der Patente und das Prinzip Boxermotor wurden dann auch in den Porsche 356 übernommen.
Die mit den einzelnen Modellen verbundenen Persönlichkeiten spielen in der Konzeption der Ausstellung eine wichtige Rolle. Die Familie Porsche lebte 1948 in Stuttgart Feuerbach. Vater Ferdinand und Sohn Ferry wurden in Wort und Bild vorgestellt. Ferdinand Porsche hatte eigentlich zuerst Fahrzeuge mit Elektromotor entwickelt und baute erst später Verbrennungsmotoren in seine Fahrzeuge ein.
Aber auch Mitarbeiter und auf andere Weise mit Porsche verbundene Menschen zeigt das Museum. Ob es Herbert Linge ist, der als erster Lehrling von Porsche sehr viel Herzblut in die Firma steckte, oder Jacky Ickx, der viele Rennerfolge einfuhr. Der Museumsbesucher erfährt auch einiges über Hans Metzger, der als genialer Motorenentwickler als einer der Väter der Porsche Rennerfolge gilt.
Gottfried Weitbrecht
Titelfoto: Eberhard Strähle