//Eurobike 2024 in Frankfurt

Eurobike 2024 in Frankfurt

Die Eurobike 2024 findet in der Zeit vom 3. bis 7. Juli in Frankfurt statt. Beim Pressetermin am 2. Juli hatten Journalisten die Möglichkeit, sich vorab über die Messe und deren Highlights zu informieren.

Auf einer Ausstellungsfläche von 150.000 qm stellen mehr als 1.800 Firmen aus über 60 Nationen ihre Produkte rund um das Fahrrad aus. Gemäß der Messeleitung ist auch der Zuspruch zur Messe recht groß, dies zeigen die Zahlen des Onlineticketings. Neben der Ausstellung der Produkte, bietet die Messe auch die Möglichkeit die Produkte zu testen. 176 Aussteller stellen 1.250 Testfahrzeuge zur Verfügung. Die Teststrecke umfasst 3,6 km und führt erstmals aus dem Messegelände heraus.

Die Fahrradbranche blickt nach den schwierigen Vorjahren wieder optimistisch in die Zukunft. Dies, obwohl in den ersten drei Monaten 2024 die Produktionszahlen in Deutschland um knapp 20 Prozent gesunken sind. Im gleichen Zeitraum sanken die Importe um ca. 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Begründet wird dies mit höheren Lagerbeständen aus den Vorjahren und dem bisher nicht „gutem Wetter“ für das Fahrradfahren.

Der Verein „Zukunft Fahrrad e.V.“ setzt auf das Dienstradleasing. Eine Studie von Deloitte zeigt die Umsatzentwicklung von 0,7 Mrd. Euro in 2019 auf 3,2 Mrd. Euro in 2023. Laut „Zukunft Fahrrad e.V.“ sind im Bereich Fahrrad in Deutschland rund 491.000 Jobs mit einem Umsatz von 47 Mrd. Euro vorhanden. Diese Wirtschaftsmacht gilt es weiter auszubauen und zu stärken. Insbesondere was die Mobilitätswende betrifft, sollte das Fahrrad eine wichtige Rolle übernehmen. Dies stellte auch die Deutsche Bahn mit ihrem Produkt „Call a Bike“ vor. In rund 80 Städten und Gemeinden werden über 14.500 Leihräder zur Verfügung gestellt. Anders als bei vielen E-Scooter Vermietern setzt die Bahn auf feste Ausleih- und Abgabeorte, um zu verhindern, dass die Räder im ganzen Stadtgebiet verteilt „rumliegen“ und für Gefahren sorgen. Das Angebot wird in Deutschland sukzessive weiter ausgebaut.

Die Aussteller zeigen alles was ein, zwei, drei oder vier Räder hat und als Fahrrad gilt sowie eine Menge an Zubehör, wie Kleidung, Werkzeuge, Reifen, Sicherheitstechnik, etc..

So stellte Abus ein neues Schloss vor, dass ohne Schlüssel, aber dafür mit Fingerprint funktioniert. Insgesamt bis 20 Nutzer können gespeichert werden und die Batterielebensdauer beträgt rund 100.000 Schließungen. Daneben wurde auch ein neuer Fahrradhelm mit Front- und Rücklicht vorgestellt. Als weitere Option wird eine Version mit Blinker und Bremslicht angeboten.

Für ein schnelleres Aufpumpen der Reifen wurde von Schwalbe ein neues Ventil mit „Clik Valve“ vorgestellt. Die Pumpe muss nicht umständlich aufgesteckt und verriegelt werden, sondern ein Aufstecken reicht aus. Ein Umrüstsatz für Ventil und Pumpenaufsatz wird angeboten. Darüber hinaus hat SKS eine Standpumpe für das neue Ventilsystem im Angebot. Für weitere Sicherheit sorgt das Frontlicht von. Busch&Müller mit Kurvenlichtfunktion und Fernlicht. Darüber hinaus wird ein Blinkersystem für E-Bikes angeboten.

Fit-E-Bike aus der Schweiz zeigte ein neues Akkusystem mit einer neuer Verriegelungsmechanik, was das Handling von herausnehmbaren Akkus deutlich vereinfacht. Lot-Ventura stellt mit „it´s my bike” eine App vor, die sowohl die wichtigen Funktionen am Rad und deren Wartung überwacht, aber auch das Auffinden eines Fahrrads z.B. bei Diebstahl einfach macht.

Alps Alpine präsentierte ein neues System eines digitalen Rückspiegels. Die Bilder der Kamera werden auf das Smartphone übertragen und geben Warnmeldungen, sofern sich ein rückwärtiger Verkehrsteilnehmer zu sehr nähert. Somit hat der Fahrer immer den rückwärtigen Verkehr im Blick. Darüber hinaus ist ein Bremslicht integriert. Zusätzlich fungiert das System als Dashcam.

Neben Weiterentwicklungen von Rädern, sei es Renn-, MTB´s oder Allroad-kompatiblen SUV-Bikes entwickelt sich eine neue Art, das Gravelbike. Das Gravelbike ist eine Art Hybrid zwischen einem Rennrad und einem Cyclocrossrad. Es wurde entwickelt, um sowohl auf befestigten Straßen als auch auf unbefestigtem Gelände, wie Schotter- und Waldwegen, effizient zu fahren. So präsentieren u.a. die Firmen Kalkhoff und Giant neue Produkte.

Um auch älteren Menschen das Erlebnis des Radfahrens zu ermöglichen, entwickelte HP Velotechnik das Sesseldreirad weiter. Das Modell Delta tx ist modular aufgebaut und lässt sich auch im PKW (Kombi) transportieren. Durch die leichte Bauweise lässt sich das Rad platzsparend hochkant aufstellen und auch mühelos mit einem Schloss an Laternen o.ä. sichern.

Ein weiterer Bereich sind die Cargo-Räder. Hier reicht die Bandbreite von Zwei- bis zum Vierrad. Beispielhaft für die Entwicklung eines Vierrads ist die Fa. Onomotion. Das hier entwickelte Fahrzeug (Fahrrad) ist ein Auslieferfahrzeug für die sogenannte letzte Meile. Mit festem Aufbau und Fahrerkabine sind diese Räder bereits im innerstädtischen Bereich von Hamburg durch UPS im Einsatz.

Bei der Antriebstechnik gibt es auf der einen Seite die Kette und andererseits den Riemenantrieb. Der Riemenantrieb ist verschleißärmer und bietet mehr Komfort. So entwickelte die Fa. Pinion eine neue leistungsstarke Motor-Getriebe-Einheit (MGU) mit Smart-Shift-Funktion. Dies ermöglicht ein vollautomatisches Schalten, wie man es bei PKW´s kennt. Die Einheit mit einem Gewicht von ca. 4 KG hat eine kurzzeitige Maximalleistung von bis zu 800 Watt und einen Wartungsinterwall von 10.000 KM. Hersteller wie Riese&Müller, Flyer und Tout Terrain bieten diesen MGU bereits an.

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus allen Bereichen. Ein Besuch der Messe ist noch bis zum 7. Juli möglich und lohnt sich für den interessierten Biker auf jeden Fall.

Text und Fotos: Uwe Zörb