Der ehemalige Leiter der Unfallforschung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist Experte für Verkehrssicherheit und Unfallforschung. Bei der Björn Steiger Stiftung verantwortet er ab sofort den Bereich Verkehrssicherheit.
Die Björn Steiger Stiftung hat dazu ein Kurzinterview veröffentlicht, dass ein wenig die Beweggründe für Brockmanns Engagement in der Geschäftsführung der Stiftung beleuchtet:
„Herr Brockmann, Sie sind einer der prominentesten Unfallforscher Deutschlands und Ende Januar lange geplant und altersbedingt bei Ihrem langjährigen Arbeitgeber ausgeschieden. Warum genießen Sie jetzt nicht die schönen Dinge des Lebens?
Aber das tue ich doch: Die Verbesserung der Verkehrssicherheit ist über die vielen Jahre so mit mir „verwachsen“, dass ich mir einfach nichts Erfüllenderes vorstellen kann, als daran weiter mitzuarbeiten.
Sie sind ja auch Vizepräsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates. Warum glauben Sie, dass Ihnen das bei und mit der Björn Steiger Stiftung erfolgreich gelingt?
Die Entstehungsgeschichte der Stiftung war für mich immer etwas ganz Besonderes. Diese unglaublich positive Energie, die der eigentlich ja furchtbare Unfalltod des kleinen Björn ausgelöst hat, mit der das gesamte Rettungswesen unseres Landes grundlegend reformiert und verbessert wurde. In der DNA der Stiftung liegt aus dem tragischen Ereignis heraus aber auch, solche Unfälle am besten ganz zu verhindern. Ich finde es toll, dass die Stiftung sich hier zu noch mehr Engagement entschlossen hat.
Was werden denn die Schwerpunkte Ihrer Arbeit in nächster Zeit sein?
Wir haben ja die drei großen Themen Fahrzeugsicherheit, Verbesserungen in der Infrastruktur und das Verhalten der Menschen. Im Grunde gibt es hundert „Baustellen“, und vielfach sind die Dinge auch miteinander verwoben. Aus der Geschichte der Stiftung heraus glaube ich allerdings, dass ein Schwerpunkt auf dem Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer liegen sollte, also den Radfahrern und Fußgängern. Hier sieht man schon, wie die drei Teilbereiche ineinander greifen: Bei der Fahrzeugsicherheit können Notbrems- und Abbiegeassistenten helfen, die Gestaltung einer sichereren Infrastruktur ist eine Daueraufgabe, und letztlich wird es nicht ohne gegenseitige Rücksicht gehen.
Sie arbeiten an der „Vision Zero“, also dem Ziel, keine Verkehrstoten mehr zu haben…
Das Ziel ist in Ordnung, man darf nur nicht glauben, dass es in unserem hochkomplexen Verkehrssystem erreichbar ist. Man braucht einen langen Atem und jede kleine Verbesserung ist ein Erfolg.“
Die Geschäftsführung der Björn Steiger Stiftung wird vom Hauptgeschäftsführer Marcel Schneider und seiner Stellvertreterin Sabrina Seitter geleitet. Daneben sind die Geschäftsführer Christof Chwojka für den Rettungsdienst und Joachim von Beesten für Forschung, Innovation & Sonderfahrzeuge zuständig. Siegfried Brockmann verantwortet als Geschäftsführer den Bereich Verkehrssicherheit und Unfallforschung.
2019 zeichnete der VdM den damaligen Leiter Unfallforschung der Versicherer Siegfried Brockmann für sein großes Engagement für die Verkehrssicherheit in allen Bereichen – vom Elektroroller bis zum schweren Nutzfahrzeug, von der Kindersicherheit im Auto bis zu den Senioren im Straßenverkehr aus. Dabei verstehe er es immer wieder, die Erkenntnisse der Verkehrssicherheits-Forschung nicht nur in Politik und Fachgremien zu vermitteln, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, so der VdM in seiner Würdigung.
Björn Steiger Stiftung/so
Foto (Björn Steiger Stiftung): Siegfried Brockmann (lks.) mit Pierre-Enric Steiger, Präsident der Steiger-Stiftung