//Techno Classica in Essen zum 33. Male

Techno Classica in Essen zum 33. Male

Am 12. April ist die Techno-Classica Essen 2023 mit dem Happy View Day gestartet. Rund 1.250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen präsentieren bis zum 16. April über 2.700 Sammler-Automobile und auch historische Motorräder. Auf dem Programm in der Messe Essen standen zahlreiche Automobil-Jubiläen wie unter anderem 100 Jahre MG, 75 Jahre Porsche und 75 Jahre Citroën Ente.

Eröffnet wurde die fünftägige Messe von Michele Franssen, Chef des Veranstalters S.I.H.A. in Zusammenarbeit mit dem „Oldtimer-Papst“ Johannes Hübner. Oldtimer sind ein Stück Weltkulturerbe und es ist wichtig, diese Erben aus der über 130-jährigen Automobilgeschichte zu erhalten und zu pflegen. In Essen wurde gezeigt, dass das auch geschieht. Es machte Spaß, durch die vollen Hallen zu gehen und die Raritäten aus alten Zeiten, aber auch aus der neueren Zeit, zu bestaunen.

Jubiläen

Porsche beispielsweise brachte einen alten Porsche 356 mit, der nach dem Umzug der Porsche-Fabrikation vom österreichischen Gmünd nach Stuttgart im Jahre 1952 in Stuttgart hergestellt worden war. Hierzu ist zu bemerken, dass der erste Porsche 356 1948 im österreichischen Gmünd zugelassen wurde – und das war vor 75 Jahren.

Wer hätte gedacht, dass auch die „Ente“, der Citroen 2CV, auch schon 75 Jahre alt ist. Das war in den 50-iger, 60-iger und auch noch 70-iger Jahren ein „Kult-Auto“ – besonders beliebt bei Jugendlichen und „Hausdamen“ als Zweitauto zum Einkaufen und um die Kinder zu transportieren. Auch heute kommt noch Freude auf, wenn sich eine „Ente“ im Verkehr mit viel größeren Autos zeigt.

Jubiläum hatte auch ein Mercedes 600 aus dem Jahre 1963. Mit ihm wurden einst hochkarätigen Politiker bei Staatsempfängen in aller Welt gefahren.

Aus für Verbrenner?

Was geschieht eigentlich mit Oldtimern nach 2035, wenn das Verbrennerverbot in Kraft tritt? Der Oldtimerverband DEVET ist da zuversichtlich, man will dann halt mit E-Fuels fahren. Obgleich der neue Sprit um ein Vielfaches teurer ist, war der Oldtimerexperte Jan Hennen von DEUVET zuversichtlich, weil halt Oldtimer im Jahr nur mit begrenzten Laufleistungen unterwegs sind. Er hofft auch darauf, dass irgendwann mal E-Fuels für einen Dollar hergestellt werden können. Diese Annahme ist kritisch zu hinterfragen.

Was sonst noch zu erleben ist

Dabei war auch die Autostadt aus Wolfsburg, die gemeinsam mit Audi, Porsche, Škoda, Volkswagen, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Volkswagen Classic einen rund 1.400 Quadratmeter großen Stand füllte. Auch Ferrari war angetreten, sogar mit einem Original-Weltmeisterwagen von Michael Schumacher aus dem Jahre 2005. Eindrucksvoll wurde auch eine neue Auflage der “Citroën-Straße” dem Publikum präsentiert, hier herausragend die Jubiläums-Ente.

Insgesamt über 200 Clubs waren zu Gast Ihr faszinierendes Engagement setzt historische Modelle vieler Marken exzellent in Szene. BMW und Fiat zählen dazu, Ford und Opel, auch japanische Hersteller. Dazu passend fanden Interessierte dank einer Initiative der Clubs die Möglichkeit, selbst in einem klassischen Mercedes-Benz mitzufahren.   

Hoher Besuch von der FIVA

Auch die FIVA (Federation Internationale des Vehicules Anciens), das weltweit höchste Gremium zum Schutz, der Erhaltung und der Förderung historischer Autos und Motorräder, war sogar durch den FIVA-Präsidenten Tiddo Bresters vertreten. Lobbyarbeit ist, so Tiddo Bresters, die oberste Priorität der FIVA. Sie arbeitet eng mit dem Europäischen Parlament und anderen internationalen Gremien zusammen. So auch an einer Nachhaltigkeitsstrategie, die an einem verantwortungsvollen Umgang mit historischen Fahrzeugen ausgerichtet ist. Beispielhaft seien Umweltzonen genannt, die auch weiterhin für historische Fahrzeuge befahren werden sollen. Natürlich ist auch die Frage interessant, welchen nachhaltigen Sprit künftig Oldtimer-Fahrzeuge verwenden dürfen.

Klaus Ridder