„Joachim Werner hat sich auf unterschiedliche Weise und in verschiedenen Funktionen um die Zukunftsfähigkeit von Nutzfahrzeugen verdient gemacht“, so EVU-Präsident Jörg Ahlgrimm. „Seine Beiträge zur aktiven und passiven Sicherheit, aber auch zur Nachhaltigkeit von mittelschweren und schweren Lkw sind zahlreich und vielfältig. Wir zeichnen auch in diesem Jahr wieder einen würdigen Preisträger aus.“
Der Europäische Sicherheitspreis Nutzfahrzeuge wird gemeinsam von der Europäischen Vereinigung für Unfallforschung und Unfallanalyse (EVU), von der Expertenorganisation DEKRA und vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) seit 1990 jährlich vergeben.
Der langjährige Iveco-Ingenieur Joachim Werner studierte in Stuttgart Maschinenbau, Fachrichtung Kraftfahrwesen und begann 1987 bei der Iveco Magirus AG in Ulm seine Tätigkeit als Entwicklungsingenieur. Unter anderem als Abteilungsleiter Technische Analysen sowie als Projektmanager Stralis Truck Safety war er in den 1990er und 2000er- Jahren an der Weiterentwicklung passiver Lkw-Sicherheitssysteme wie einem integralen Kabinensicherheitskonzept zum Insassenschutz beteiligt, das seinerzeit Standards gesetzt hat und noch heute in verbesserter Form im Einsatz ist. Im Zuge seiner Tätigkeiten als Chief Engineer bei der Entwicklung des Iveco Stralis XP sowie als Plattform-Manager „Advanced Platform“ leistete er wichtige Beiträge zur Entwicklung aktiver Fahrerassistenzsysteme wie dem Spurhalteassistenten, dem Notbremsassistenten und der automatischen Distanzregelung. Es folgten Aufgaben als Chief Engineer CO2 Reduction Roadmap. Hier beschäftigte sich Werner unter anderem mit gas- und batteriebetriebenen Lkw.
„Die Verkehrssicherheit von Nutzfahrzeugen hat sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert. Insbesondere aktive Sicherheitssysteme, die Unfälle vermeiden helfen, haben angesichts der großen Massen der Fahrzeuge ein enormes Potenzial, Leben zu retten“, so DVR-Präsident Prof. Dr. Walter Eichendorf. „Den Beitrag von Joachim Werner im Hause Iveco zu diesen Fortschritten würdigen wir mit dem Europäischen Sicherheitspreis.“
Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH, erklärte zu der Auszeichnung: „Technologie, die zunächst im Nutzfahrzeug eingesetzt wird, findet meist anschließend auch ihren Weg in den Pkw und damit in alle Bereiche des Straßenverkehrs. Das gilt für Sicherheitstechnologie genauso wie für das Thema Kraftstoff und Nachhaltigkeit.“ Ein Beispiel für eine Technologie, die sofort verfügbar ist und nennenswert CO2 einsparen kann, ist der Betrieb von Lkw mit Bio-LNG, also nachhaltig gewonnenem, verflüssigtem Methangas. Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur lässt sich mit Bio-LNG im Vergleich zum dieselbetriebenen Lkw mehr als 80 Prozent CO2-Äquivalent einsparen. Joachim Werner hat dazu beigetragen, dass heute mehr als 45.000 verkaufte Gasfahrzeuge der Marke Iveco auf Europas Straßen unterwegs sind, die mit Bio-Methan betrieben werden können.
„Mit Joachim Werner zeichnen wir einen Ingenieur aus, der neben seinen Verdiensten um die Sicherheit auch wichtige Beiträge zur Nachhaltigkeit geleistet hat und weiterhin leistet“, erklärte Jann Fehlauer. Die offizielle Übergabe des Europäischen Sicherheitspreises Nutzfahrzeuge an Joachim Werner ist aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage noch nicht terminiert.
DVR/so
Foto: Iveco