//60 Jahre VdM-Mitglied: Ulrich Schwab

60 Jahre VdM-Mitglied: Ulrich Schwab

Das eine oder andere Mitglied im Verband der Motorjournalisten kann auf eine Mitgliedschaft von zwanzig oder auch vierzig Jahren zurückblicken. Dem ehemaligen Sachbuchautor und Fotografen Ulrich Schwab aus Stuttgart-Weilimdorf, der seit dem 1. Januar 1961 Mitglied im VdM ist, konnte kürzlich der Vorsitzende des Verbands der Motorjournalisten, Werner Bicker, leider auf Grund der derzeitigen viralen Situation nur symbolisch die Nadel für seine 60-jährige Treue zum Verband überreichen.

Ulrich Schwab – mittlerweile 86 Jahre alt – war und ist Fotograf und Journalist mit Leib und Seele. Er lernte das Handwerk mit der Kamera von Grund auf als Fotolehrling in den Jahren 1957 bis 1959. Eine Anstellung nach der Prüfung folgte beim Gildeverlag in Alfeld an der Leine, wo er bis 1964 tätig war. Parallel begleitete er noch einen Job bei der Frankfurter „Motor Rundschau“, die sich später mit „mot“ zusammenschloss. Von 1985 bis 2003 fotografierte Schwab auch für die historische Ausgabe „Motorrad Classic“.

Im heimatlichen Ländle stieg Schwab recht schnell zum Haus- und Hoffotografen bei der Motor Presse Stuttgart auf. Dort begleitete er mit der Kamera die Motorrad-Tests von „mot“ und danach bei „Motorrad“. Bei beiden Blättern kreierte Uli Schwab bald seinen eigenen fotografischen Bildstil und begann, auch hinsichtlich seiner technischen Begabung, Bücher zu verfassen.
Sein Hobby – das Pistolenschießen – beschrieb er in seinem Buch „Double Action“, erklärte die Waffentechnik und hatte alle Themen mit seinen eigenen Bildern versehen. Des Weiteren kamen noch mehrere Editionen über die vielfältige Waffentechnik auf den Büchermarkt. Ein Schwab-Buch über die „Vierzylinder MV Agusta“ und ein in Buchform gebundener Überblick über die „Superbikes der 70er und 80er-Jahre“ folgte. Die Stuttgarter Motorpresse war sein Zuhause.

Trotz allem fotografischen Engagement bei den Zweirädern waren seine große Leidenschaft die Formel 1-Rennen. Bei Schwab reifte nach und nach der Entschluss, eine eigenständige Buchreihe über die Formel 1 zu veröffentlichen. Mit dem Titel „GRAND PRIX“ startete Schwab die Reihe im Jahr 1966, als die Formel 1 erstmals mit 3-Liter-Motoren an den Start ging. Die Bücher verkauften sich unter den Formel 1-Fans äußerst gut und wurden im Lauf der Zeit zu begehrten Sammelwerken und Rennern. 1987 folgte die Umstellung auf ein größeres Format mit den fast quadratischen Maßen von 23,5 cm x27 cm.

1985 war Ulrich Schwabs letzte Formel 1-Saison. Ab 1986 übernahm der Formel 1-Fachjournalist Achim Schlang die weiteren Ausgaben des Buchs über die Königsklasse des Motorsports und führte die sehr beliebte Buchreihe bis ins Jahr 2009 weiter.

Text: Eberhard Strähle
Fotos: Eberhard Strähle, Jutta Fausel, Motor Presse Stuttgart