Er gehörte zu den ganz Großen auf dem Gebiet der Verkehrssicherheit. 1995 verlieh ihm der Verband der Motorjournalisten den Goldenen Dieselring für seine Verdienste um die Entwicklung zuverlässiger Rückhaltesysteme für Kinder und Erwachsene in Pkw sowie die Herausgabe der wissenschaftlichen Unfallstudie “Fahrzeugsicherheit 90”. 2007 bekam er von der Bundesrepublik Deutschland das Bundesverdienstkreuz für besondere Verdienste um die Fahrzeugsicherheit und sein Engagement in der Verkehrsunfallforschung. Jetzt hat er uns verlassen. Professor Dr. Klaus Langwieder, Jahrgang 1941, ist am vergangenen Sonntag plötzlich und unerwartet verstorben. Mit ihm verliert die Verkehrssicherheitsforschung eine ihrer prägendsten Persönlichkeiten.
Sein hintergründiger Humor, seine leise, aber betonte Art und seine immense Kompetenz haben über Jahrzehnte die Forschung und Analyse zu den wichtigsten Themen der aktiven Fahrzeugsicherheit bestimmt. Bis zuletzt war er hoch engagiert in Sachen Kindersicherheit. Die Internationale Konferenz „Protection for Children in Cars“, deren Vorsitz er seit langem innehatte, war regelmäßig Treffpunkt für Fachleute aus der ganzen Welt. Langwieder lag die Sicherheit von Kindern besonders am Herzen. Immer wieder appellierte er, dass Forschung und Entwicklung hier nicht Halt machen dürften. Sein besonderes Augenmerk lag auch auf Zukunftsfragen, wie beispielsweise in Robotaxis oder Peoplemover Kinder optimal gesichert werden können. Mit der Sorge um den Schutz der Jüngsten hat er eine im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltige Diskussion angeregt.
Klaus Langwieder war nach seinem Studium des Maschinenbaus an der TH München beim damaligen HUK-Verband, der Vorgängerorganisation des GDV Gesamtverband der Versicherungswirtschaft, tätig. Dessen Institut für Fahrzeugsicherheit leitete er bis 2003. Daneben engagierte er sich in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Organisationen. Beim Deutschen Verkehrssicherheitsrat DVR hat er mehr als ein Jahrzehnt den Fachausschuss „Fahrzeugtechnik“ geleitete. An der HTW in Dresden hielt er seit den 1990er Jahren Vorlesungen zur Fahrzeugsicherheit.
Der Verband der Motorjournalisten trauert um seinen langjährigen Dieselringträger. Sein fachlicher Rat und sein verbindliches Wesen werden uns fehlen. Unsere Gedanken sind bei seiner Frau und seiner Familie.
Werner Bicker
Foto: Georg Strohbücker