//VdM-Regionalkreis West besuchte den Köln/Bonn-Airport

VdM-Regionalkreis West besuchte den Köln/Bonn-Airport

Mitte November besuchte der VdM-Regionalkreis West den Flughafen Köln/Bonn, um sich über Aktuelles aus der Luftfahrt zu informieren. Der Zuspruch war unerwartet hoch, so dass nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. Letztendlich nahmen die maximal 30 zulässigen Personen teil. Der Köln/Bonner-Flughafen, der offiziell den Namen ‚Köln-Bonn Airport‘ trägt, hat ein Aufkommen von etwa 13  Millionen Passagieren und steht damit unter den deutschen Flughäfen an 6. Stelle.

Der heutige Flughafen entstand auf einem militärischen Gebiet, der ‚Wahner Heide‘, die noch heute das Flughafengelände großflächig begrenzt und die „Heimat“ vieler seltener Lebewesen ist und als Naturschutzgebiet geschätzt wird. Noch heute hat der „zivile Flughafen“ einen militärischen Teil, über den kurz nach der Wiedervereinigung die „Bonner Beamtenflüge“ abgewickelt wurden. Man traf sich frühmorgens in einem Hanger, um dann mit einer ehemaligen DDR-Maschine vom Typ Iljuschin nach Berlin zu fliegen. Heute werdend die Berlin-Flüge im zivilen Bereich abgewickelt. Vom militärischen Bereich werden heute Versorgungsflüge in Einsatzgebiete der Bundeswehr (Mali, Afghanistan, usw.) abgefertigt. Auch die Regierungsflugzeuge für Merkel und Co. sind immer noch auf dem Köln-Bonner Flughafen beheimatet. 

Der Flughafen entwickelte sich mit dem Beginn des Jet-Zeitalters explosionsartig weiter und heute werden neben den Passagieren auch viele Frachtflugzeuge abgefertigt. Das machte auch Neubauten der Terminals und der Parkplätze erforderlich. 1970 wurde das heutige Terminal 1 in Betrieb genommen und 2000 ein neues Terminal 2 angefügt. 2004 bekam der Flughafen einen ICE- und S-Bahn Anschluss. In etwa 50 Minuten kann der größte deutsche Flughafen in Frankfurt erreicht werden, das ist mit einem Flugzeug nicht möglich. Mit der S-Bahn ist man in etwa zehn Minuten am Kölner Dom. Ein S-Bahn-Anschluss nach Bonn wird zurzeit gebaut.

Der Flughafen darf rund um die Uhr angeflogen werden, zum Leidwesen der umliegenden Städte und Gemeinden. Nachts werden insbesondere die Frachtflüge von UPS, Fed-Ex und DHL abgewickelt. Diese international tätigen Paketdienste bieten 3000 Arbeiterplätze – das kommt der Region zugute.

Nach umfangreichen Sicherheitskontrollen begann für die 30 Teilnehmer des VdM-Regionalkreises eine eineinhalbstündige Busfahrt unter Leitung von Ariane Peske vom Besucherdienst des Flughafens. Es gab viele Insiderinformationen und die VdM’ler waren begeistert. Hier einige Zahlen und Fakten: Am Flughafen arbeiten rund 15.000 Menschen. Die Landebahn ist 3,8 km lang und somit die längste in Europa. Auf ihr kann notfalls auch ein Space-Shuttle landen. Die Feuerwehr verfügt über 45 Spezialfahrzeuge, die innerhalb von 120 Sekunden am Einsatzort auf dem Flughafen sein können. Zwei davon mit dem Namen ‚Panther‘ sind riesige Monster mit zwei Motoren und einer Gesamtleistung von über 1000 PS. Sie haben eine Höchstgeschwindigkeit von 138 km/h.

Der Flughafen hat sich u.a. auf Billigflieger spezialisiert. Der Billigflieger Ryanair gibt eine Standzeit zwischen Ankunft und Abfahrt zum Start von 25 Minuten vor. Um Zeit zu sparen, benutzt Ryanair nicht die Flugsteige mit einem Eingang sondern Treppen zum Flugzeug, jeweils an beiden Einstiegen vorne und hinten. Eine Maschine mit der Aufschrift ‘Mannschaftsflugzeug BVB‘ wird speziell für den Dortmunder Fußballverein Borussia eingesetzt. 

Etwa 45 Frachtflugzeuge landen in der Woche abends, ankommend aus vielen Städten Europas und der Welt, mit Paketen an Bord. Der Flughafen Köln-Bonn ist zentraler Umschlagsort für die Paketdienste UPS, FedEx und DHL. In der späten Nacht  fliegen die Frachter wieder zurück. Zu sehen war ein eine Boeing 737 (Jumbo) bestimmt für einen Flug nach Amerika. Abgestellt war zudem ein Flugzeug mit der Aufschrift ‚ZERO-G‘. Mit diesem Flugzeug wurden bestimmte Flugkurven (Parabel) geflogen und so für Sekunden Schwerelosigkeit erzeugt. Weltraumpiloten wurden früher mit dieser Maschine auf die Schwerelosigkeit im All vorbereitet.

Text und Fotos: Klaus Ridder