Beim neuen Mercedes Schwer-Lkw Actros steht der Active Drive Assist besonders im Fokus. Das System ermöglicht es – erstmals in einem Serien-Lkw – teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen. Der Active Drive Assist unterstützt den Fahrer aktiv bei der Längs- und Querführung des Lkw und kann das Fahrzeug selbstständig bremsen, beschleunigen und durch aktive Lenkbewegungen in der Spur halten. Allerdings bleibt der Fahrer weiterhin im vollen Umfang für das Fahrzeuggeschehen verantwortlich.
Teilautomatisiertes Fahren in allen Geschwindigkeitsbereichen
Sobald der Fahrer den Tempomat aktiviert und eine Geschwindigkeit festgesetzt hat ist der Active Drive Assist immer eingeschaltet, kann jedoch vom Fahrer aktiv ausgeschaltet werden. Wenn die Kamera des Systems Fahrbahnmarkierungen auf beiden Straßenseiten erkannt hat, beginnt der Active Drive Assist, den Fahrer aktiv bei der Längs- und Querführung des Lkw zu unterstützen. Dies wird ihm im Zentraldisplay des Multimedia Cockpits durch ein kleines blaues Lenkradsymbol und blaue Fahrbahnmarkierungen angezeigt.
So funktioniert der Active Drive Assist
Die Position des Lkw in der Spur ist über das Multifunktionslenkrad des neuen Actros in mehreren Stufen einstellbar: Auf der linken Schaltfläche des Lenkrads sind sechs im Kreis angeordnete Schalter platziert, unter anderem zur Steuerung des Tempomaten. Mittig zwischen diesen Schaltern befindet sich ein Touch-Control-Pad, das für die Bedienung des Active Drive Assists wichtig ist: Je nachdem, in welche Richtung der Fahrer den Lkw in der Spur verschieben will, wischt er über das Touch-Control-Pad horizontal nach links oder rechts und bestätigt die Eingabe. Den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug kann er hier ebenfalls festlegen. Zu diesem Zweck wischt er vertikal nach oben oder unten.
Wenn der Fahrer den Active Drive Assist so programmiert hat und der Lkw kommt dem „Vordermann“ zu nahe, wird dies durch die stilisierte Ansicht eines vorausfahrenden Fahrzeugs im Zentraldisplay dargestellt. Der Active Drive Assist bremst den Lkw dann selbstständig ab. Sobald wieder genügend Abstand vorhanden ist, beschleunigt das System den Lkw erneut automatisch bis zur im Tempomat festgesetzten Geschwindigkeit.
Die gleiche aktive Rolle übernimmt das System auch bei der Spurführung: Droht der Lkw die Spur zu verlassen, lenkt der Active Drive Assist das Fahrzeug zurück und hält es so in der Spur. Ein weiteres Plus für die Sicherheit: Wird der Active Drive Assist vom Fahrer deaktiviert, bleibt die aktive Spurführung weiterhin erhalten. Dabei nutzt der Active Drive Assist die neue, elektrohydraulisch unterstützte Servotwin-Lenkung. Sie erhöht bei Bedarf das Lenkmoment.
Alle Assistenzsysteme im neuen Actros arbeiten eng aufeinander abgestimmt: So nutzt der Active Drive Assist bei der Erfassung des vorausfahrenden Verkehrs und zur Erkennung der Fahrbahnmarkierungen die weiterentwickelte Radar- und Kameratechnologie des ebenfalls neuen Active Brake Assist 5. Auch agiert das System stets im Einklang mit den Vorgaben des weiterentwickelten Predictive Powertrain Control, um den Lkw möglichst kraftstoffsparend zu bewegen.
Predictive Powertrain Control soll noch mehr Kraftstoff sparen
Das weiterentwickelte Predictive Powertrain Control dürfte vor allem Transportunternehmer begeistern. Das System unterstützt den Fahrer neuerdings nicht mehr nur auf Autobahnen und Schnellstraßen, sondern ebenfalls im Überlandverkehr beim Kraftstoffsparen. Seine digital hinterlegten Karten beinhalten jetzt auch Landstraßen. So fließen die geometrische Beschaffenheit von Kurven, Kreuzungen und Kreisverkehren jetzt auch hier in die Tempomat- und Getriebesteuerung ein, ebenso die dortige Beschilderung. „
Auch die MirrorCam soll die Sicherheit verbessern
Haupt- und Weitwinkelspiegel werden im neuen Actros durch die neue MirrorCam ersetzt. Das System besteht aus zwei kompakten, nach hinten gerichteten Kameras, deren Aufzeichnungen auf zwei Displays an den A-Säulen im Fahrerhaus übertragen werden. Nicht nur für die Aerodynamik, sondern auch für Sicherheit und Fahrzeughandling ist die MirrorCam eine deutliche Verbesserung. Durch den Wegfall der großen Spiegel hat der Fahrer eine viel bessere Rundumsicht. Zudem sind auch die Distanzlinien zur besseren Einschätzung des rückwärtigen Verkehrs sehr hilfreich.
(Daimler/bic)
Foto: Daimler