Ein Ereignis, das die fast 70jährige Geschichte der Formel 1-Rennen betraf, war vor kurzem zu erleben: Lewis Hamilton gewann nach 69 Jahren Formel 1 den 1000. Grand-Prix der Nachkriegszeit in Shanghai (China). Angefangen hatte alles 1950 mit dem Großen Preis von England auf dem Flugplatz in Silverstone am 13. Mai 1950. Damals siegt Dr. Nino Farina auf Alfa Romeo.
Es waren die italienischen Marken Alfa Romeo, Lancia, Ferrari und später auch Masera-ti, die von 1950 bis 1954 die Siege der Formel 1 unter sich ausmachten und es waren auch zwei italienische Fahrer, die 1950, 1952 und 1953 Weltmeister wurden (Dr. Nino Farina und Alberto Ascari).1952 gewann der Argentinier J.M. Fangio, ebenfalls auf Alfa Romeo, die Weltmeisterschaft. 1954 stieg Mercedes in die Formel 1-Weltmeisterschaft ein und gewann 1954 und 1955 den Titel. Ende 1955 zog sich Mercedes für Jahrzehnte vom Formel-Motorsport zurück.
In dieser langen Zeit gab es Höhen und Tiefen in der Formel 1, waren es anfangs bis zu vier Tote in der sogenannten Königsklasse, so wurde insbesondere nach dem tödlichen Unfall des Brasilianers Ayrton Senna 1994 in Imola alles viel sicherer – in den 25 Jahren nach Senna hat es nur einen Toten gegeben. Aber, Motorsport ist und bleibt gefährlich!
Es waren englische „Garagisten“, die Ende der 50er Jahre den Bau der Formel-Rennwagen revolutionierten. Statt PS-stärke Frontmotoren bauten die Engländer John Cooper und Colin Chapman leichte Rennwagen mit Mittelmotor und lösten die Vor-machtstellung der Italienier ab. Die heutigen Formel 1-Rennwagen – das ist ‚High Tech‘ vom Allerfeinsten. Aber die Formel 1 ist zu teuer und letztendlich eine Dreiklassengesell-schaft geworden. Vorne fahren Mercedes, Ferrari und Red Bull, dann kommt ein Mittel-feld und am Ende versuchen die einst siegreichen Williams noch dranzubleiben. Scha-de, die Formel 1 ist auch langweilig geworden und teuer noch dazu. Aber, die Formel 1 wurde zum Geschäft dank Präsenz im Fernsehen. Zuschauer sind nicht mehr so wichtig, zumal das veranstaltende Land bzw. der Rennstreckenbesitzer an den Formel 1-Veranstalter irrsinnige Summen Antrittsgeld zahlt.
Den Wandel der Formel 1 in den 69 Jahren hat der Winterberger Fotograf Ferdi Kräling mit seiner Kamera festgehalten. Tolle Aufnahmen in schwarz-weiß und in Farbe, die ein gewisses ‚Etwas‘ haben, darunter auch viele Aufnahmen, die bisher nicht veröffentlicht wurden. Den Text hat Elmar Brümmer aus Stuttgart geschrieben und wer schon Bücher von Elmar Brümmer gelesen hat, der weiß, dass dahinter Leidenschaft steckt. Man kann beide Autoren, den Fotografen und den Schreiber, uneingeschränkt als Dream-Team bezeichnen.
Dem Fan reichen häufig Stichworte wie Monaco, Nürburgring, Lauda, Sen-na und natürlich Schumacher, um ganze Filme im Kopf abzuspielen. Dabei haben die beiden Formel-1-Experten neun Top-10-Rubriken gewählt, um ihren Weg zum 1000. Grand Prix zu beschreiben. Diesen beschreiten sie unter anderem mit den zehn größten Champions, den zehn besten Stre-cken, den zehn besten Autos und den zehn ungewöhnlichsten Vorfällen in der Formel 1. Ein ausführlicher Statistikteil rundet am Ende diesen Jubilä-umsband ab.
Das fantastische Buch für alle Formel 1-Fanatiker und Autorennsportstatistikfans ist jetzt im Delius Klasing (kartoniert, 240 Seiten, 184 Fotos | 19,99 €) erschienen.
Klaus Ridder