René Rast hat am Nürburgring Geschichte geschrieben: Der DTM-Champion von 2017 holte sich am Sonntag, wie bereits tags zuvor, zunächst die Pole-Position und dann den Sieg – und sicherte sich damit als erster DTM-Fahrer die maximalen 56 Punkte an einem Wochenende. „Das ist ein unglaublicher Moment“, sagte ein überglücklicher Rast nach der Zieldurchfahrt. „Ich bin wirklich sprachlos.“ Zweiter im 16. Saisonrennen wurde Mercedes-AMG-Pilot Paul Di Resta, der von Startplatz elf nach vorne gefahren war. Das Podium in der Eifel komplettierte Marco Wittmann im BMW. Somit waren wie schon am Samstag alle drei Hersteller auf dem Siegerpodest vertreten. Die Abstände in der DTM-Fahrerwertung sind vier Rennen vor dem Saisonende noch enger geworden: Es führt weiterhin Gary Paffett (206 Punkte), aber nur noch mit zwei Zählern Vorsprung auf Di Resta (204). Rast (149) liegt jetzt auf dem dritten Rang.
Es war das Wochenende von René Rast. Zweimal erster Startplatz, zwei Siege. Das hat vor dem Titelverteidiger noch niemand geschafft. Gary Paffett war in dieser Saison in Zandvoort nah dran, aber am Sonntag holte sich Rast den Sieg und Paffett wurde Zweiter. „Das Wochenende am Nürburgring kann man kaum in Worte fassen. Das wird bei den kommenden Rennen kaum zu toppen sein. Ich war auf der zweiten Seite der Fahrerwertung und bin jetzt Dritter“, fasste Rast seine Eindrücke zusammen. Was am Bildschirm und von den Tribünen einfach aussah, war für den 31-Jährigen harte Arbeit. „Jetzt schauen wir nach vorne. Alles ist möglich und es kann viel passieren. Wir sind dran.“ Den Siegerpokal für den sechsten DTM-Sieg in seiner Karriere nahm Rast von FIA-Präsident Jean Todt entgegen.
„Laut. Nah. Dran“ ist jetzt auch wieder Paul Di Resta: Mit Platz zwei im Rennen am Sonntag verkürzte er in der DTM-Fahrerwertung den Abstand auf Paffett. Nur zwei Punkte trennen die Mercedes-AMG-Teamkollegen vier Rennen vor Schluss. „Im Gegensatz zu gestern lief es heute wirklich gut. Von Startplatz elf noch auf den zweiten Platz zu fahren, ist in der DTM nicht selbstverständlich“, kommentierte der Schotte. Auch Marco Wittmann zeigte sich zufrieden. Nach Platz vier am Samstag wurde der Fürther im Sonntagsrennen Dritter. „Ich war vor dem Rennen schon optimistisch, auch wenn Startplatz neun nicht die beste Ausgangslage war. Wir haben natürlich auch vom Pech anderer profitiert, haben uns aber auch gut vorgearbeitet. Ich freue mich für mein RMG-Team, hier bei ihrem Heimrennen zumindest noch ein Podium abgestaubt zu haben.“
Zu den Pechvögeln des Sonntags zählt der Führende in der Fahrerwertung, Gary Paffett. Sein Pflichtboxenstopp in Runde 19 dauerte 11,1 Sekunden, weil es Probleme beim Wechsel des rechten Hinterrads gab. Statt auf Platz zwei hinter Rast, sortierte er sich vier Plätze weiter hinten ein und wurde am Ende hinter Bruno Spengler (BMW) Fünfter.
In zwei Wochen geht die DTM in Spielberg (Österreich) in die vorletzte Runde des Jahres. Vom 21. bis 23. September 2018 stehen für die 18 DTM-Piloten von Audi, BMW und Mercedes-AMG auf dem Kurs in der Steiermark die Saisonrennen 17 und 18 auf dem Programm.
Klaus Ridder