//DTM am Nürburgring: Profitierte Audi von neuer Reifenregel?

DTM am Nürburgring: Profitierte Audi von neuer Reifenregel?

Audi hat nach 16 von insgesamt 20 DTM-Rennen auf dem Nürburgring gewaltige Fortschritte gemacht. René Rast vom Audi Team Rosberg konnte mit seinem Audi RS 5 DTM beide Läufe gewinnen und hat sich auf den dritten Gesamtrang in der Tabelle vorgeschoben. Was hat dazu beigetragen, dass der lässige Rennfahrer aus Bregenz momentan so erfolgreich ist? 
 
Eine Erklärung ist die Tatsache, dass auf dem Reifensektor, laut Reifen-Exklusivhersteller Hankook, so ziemlich alle Tricks und Drehs ausgereizt sein sollen. Daher beschloss der Reifengigant, ab dem Rennen auf dem Nürburgring die Teams mit einem vorgeschriebenen Luftdruck starten zu lassen. Der soll bei kalten Slicks exakt 1,3 bar betragen. „Deshalb ist der Mindest-Kaltluftdruck ab den Rennen in Misano keine Empfehlung mehr, sondern für alle Teams verbindlich!“, so Manfred Sandbichler, der europäische Motorsportdirektor von Hankook. In der Vergangenheit bzw. bei den vergangenen beiden Rennen kristallisierte es sich heraus, dass die Gefahr für Plattfüsse und Reifenschäden bei zu weit unterschrittenem Reifenluftdruck, sich enorm erhöht hatte. Ein Nichtbeachten des Reifendrucks wird zukünftig von den Sportkommissaren drastisch bestraft und kann auch einen Wertungsausschluss mit sich ziehen. 
 
Ein allzu frühes Anfahren der Box zum Reifenwechsel ist mit dieser Vorschrift ebenfalls zunichte gemacht. Denn ein zu frühes Wechseln der Pneus, schadet der Lebensdauer des zweiten Reifensatzes. Für Mercedes und zunächst auch für die Ingolstädter keine gute Nachricht. „Neutral betrachtet, könnte man schon behaupten, dass es ein deutlicher Eingriff in die Meisterschaft ist und uns einfach nicht hilft“, erläuterte Ulrich Fritz, der DTM-Boss der Sternfahrer aus Stuttgart-Untertürkheim und fügte noch an: „ich glaube, dass die anderen Freunde aus Bayern deutlich stärker als zuvor waren“. Auch Gary Paffett (Mercedes) sieht darin ‚verlorene Chancen‘.
 
René Rast hat in der Eifel DTM-Geschichte geschrieben und dort in diesem Jahr insgesamt 56 Punkte bei einer Veranstaltung mit zwei Läufen geholt. Jeweils die Pole-Position, für die es je drei Punkte gab und den Sieg in beiden Rennen – je 25 Punkte. Das hat es noch nicht gegeben.
 
Stimmen zum Rennen:
 
Dieter Gass (Audi-Motorsportchef):
„Es war ein unglaubliches Wochenende, vor allem für René (Rast). Zwei Siege und zwei Pole-Positions – ich weiß nicht, wie er das macht. Natürlich ist es fantastisch für René, aber auch fantastisch für Audi.“
 
Arno Zensen (Teamchef Audi Sport Team Rosberg):
„Was für ein Wochenende! Unglaublich, wenn man bedenkt, wo wir Anfang des Jahres angefangen haben. Da taten wir uns schwer, in die Top Ten zu kommen. Doch nun stand René (Rast) hier zweimal auf der Pole-Position und hat zwei Siege errungen – Hammer! Danke an
Audi, dass sie an uns geglaubt haben. Und Danke an meine Jungs, die Stopps waren toll. Es war ein geiles Wochenende!“ 
 
Restliche DTM-Rennen in diesem Jahr
 
21. – 23. September Red Bull Ring (A)
12. – 14. Oktober Finale Hockenheimring
 
Tabellenstand nach dem Rennen auf dem Nürburgring
 
1. Gary Paffett Mercedes 206 Punkte
2. Paul Di Resta Mercedes 204 Punkte
3. René Rast Audi 149 Punkte
4. Edoardo Mortara Mercedes 138 Punkte
5. Marco Wittmann BMW 137 Punkte
6. Timo Glock BMW 119 Punkte
 
Text: Dirk Strähle
Fotos: Eberhard Strähle