//Tolle DTM-Rennen trotz viel Kritik 

Tolle DTM-Rennen trotz viel Kritik 

Während der beiden DTM-Rennen in der Lausitz wurden überdurchschnittlich viele Verwarnungen an die Fahrer ausgesprochen. Im Gegenzug hielten die Akteure mit ihrer Kritik nicht hinter dem Berg. Nach insgesamt schon neun Verwarnungen seit Saisonbeginn sprach Mercedes-Pilot Edoardo Mortara gar schon von einer ‚toten DTM‘.
 
Der Italiener aus der Schweiz, der das Samstagsrennen in der Lausitz gewann, bemängelte heftigst die Art und Weise, wie der DMSB Verwarnungen ausspricht und kritisierte an den Kommissaren das voreilige Ziehen ihrer ‚gelben Karten‘. Analog zum Lauf am Norisring 2013, als Mattias Ekström’s Vater seinem rennfahrenden Sohn eine Wasserflasche nach dem Hitzerennen zuschob und mit der Disqualifikation bestraft wurde, erhielten in der Lausitz die Mercedes-Benz-Piloten Paul di Resta und Daniel Juncadella eine saftige Geldstraffe auferlegt, weil beide Rennfahrer vor der offiziellen Wiegezeremonie einen Schluck Wasser getrunken hatten. Kleine Rempeleien, die das Salz im Rennsport darstellen, würden sehr oft überbewertet und je nach Gusto der Kommissare bestraft oder auch nicht bestraft.
 
Dennoch überwog der Sport im Osten. Spannende Rad an Rad Duelle wurden angesichts den der DTM im Grunde genommen nicht würdigen Zuschauerzahlen ausgefochten. Stets aber fair und hin und wieder unter Lackaustausch der Karosserien. Einen Renntag zum Vergessen erlebte Audi beim dritten Lauf derDTM auf dem Lausitzring: Vier der sechs Audi-Piloten schieden gleich zu Beginn des Rennens durch Unfälle aus, bei denen sie unverletzt blieben. „Das sportliche Ergebnis steht für uns heute im Hintergrund“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass nach dem Rennen. „Wichtig ist, dass unseren Fahrern bei den beiden Unfällen nichts passiert ist. Es hat sich wieder einmal gezeigt, wie hoch das Sicherheitsniveau in der DTM ist und wie sicher der Audi RS 5 DTM ist. Unsere Teams haben nun sehr viel Arbeit, damit morgen beim zweiten Rennen wieder möglichst viele unserer Autos an den Start gehen können.“
 
Im Sonntagsrennen stand Philipp Eng (BMW) auf der Pole, DTM-Rückkehrer Pascal Wehrlein (Mercedes) daneben. Reihe zwei bildeten Gary Paffett (Mercedes) und Marco Wittmann im BMW M4 DTM. Mike Rockenfeller nahm als bester Audipilot das Rennen von der fünften Position auf. Durch das  Kurvengeschlängel des Lausitzrings kamen alle, obwohl es sehr knapp herging, ohne Blessuren durch, während Paffett recht bald sich an die Spitze des Felds vorkämpfte und diese bis ins Ziel verteidigte. Pascal Wehrlein musste sich am Ende noch Marco Wittmann unterwerfen, war aber überglüclich nach dem Rennen und meinte: „Ich bin wieder angekommen in der DTM. Ich fühle mich immer besser. Ich hatte schon in Hockenheim wenige Probleme mit der Umstellung. Hier (in der Lausitz) ging es nochmal einen Schritt vorwärts. 
Ich hoffe, dass die Lernkurve weiter nach oben geht und ich bald um den Sieg kämpfen kann. Das ist mein Ziel.“ 
Lediglich an Wehrleins DTM-Auto müssten die Ingenieure noch am Setup tüfteln . . . . . 
 
Text: Dirk Strähle
Fotos: Eberhard Strähle, DTM-Organisation und Helmut Ulrich
 
Tabellenstand nach 4 DTM-Läufen:  
 1. Timo Glock BMW M4 DTM 72 Punkte
2. Gary Paffett Mercedes AMG C63 71 Punkte
3. Pascal Wehrlein Mercedes AMG C63 39 Punkte
4. Edoardo Mortara Mercedes AMG C63 37 Punkte
5. Lucas Auser Mercedes AMG C63 33 Punkte
6. Paul Di Resta Mercedes AMG C63 28 Punkte
7. Marco Wittmann BMW M4 DTM 26 Punkte
8. Philipp Eng BMW M4 DTM 26 Punkte